

Flug und Einreise
Wir haben uns für Non-Stop Flüge, hinwärts mit Condor - leider als Nachtflug - und zurück mit Air Namibia entschieden. Die Economy-Class bei Condor ist wirklich das Engste, was ich bisher erleben "durfte". Da sollte man sich schon wenigstens Premium-Economy gönnen, um auf "normale" Beinfreiheit zu kommen. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Geplant war eine Maschine mit Bestuhlung 3-4-3. Also haben wir für uns drei die Sitze auf einer Seite reserviert. Da jedoch nicht genügend Fluggäste zusammen kommen, wird eine Maschine mit Bestuhlung 2-3-2 eingesetzt. Wir sitzen also nicht mal zusammen. Na ja, was soll's. Für den Rückflug konnten wir keine Sitze reservieren und müssen mit einer der letzten Reihen Vorlieb nehmen. Eigentlich ja nicht unser Ding, aber dafür 3 Plätze zusammen in der Mitte - hier hinten gibt es nur noch 3 statt 4 Mittelplätze. Am Ende aber alles gut, gegen Air Namibia kann man nichts sagen und der Platz war auch gut. Gebucht haben wir beide Flüge direkt bei der Airline. Die Preise sind meines Erachtens weitgehend identisch, Vorteil einer Buchung über einen Veranstalter kann aber sein, nicht umgehend den ganzen Betrag bezahlen zu müssen.
Für die Einreise nach Namibia braucht man einen noch mindestens 6 Monate über die Rückkehr hinaus gültigen Reisepass.

Infos Namibia
Mietwagen
Mit diesem, eigentlich immer sehr leichten Thema, haben wir uns diesmal etwas schwer getan. Wie bereits beschrieben, ist Namibia ein sehr dünn besiedeltes Land mit schlechten Straßenverhältnisse. Daraus haben sich für uns zwei Konsequenzen ergeben. Zum einen sollte es ein SUV mit Allrad sein und zum anderen ein Anbieter, den es in Namibia möglichst an mehreren Stellen, also nicht nur in Windhuk gibt. So fiel die Wahl auf Sixt, auch wenn das nicht gerade günstig war.
Sehr gut gefallen hat uns die Einweisung in Windhuk. Man wird mit einem Shuttle etwas außerhalb zu den Verleih-Firmen gefahren und erhält dann eine 30-minütige Einweisung in das Fahren in Namibia. Eine nette Einheimische trägt einen auswendig gelernten Text auf Deutsch untermalt durch eine Dia-Präsentation vor, in dem uns die Geschwindigkeitsbegrenzungen, der Straßenbelag, das Fahren auf der linken Straßenseite, die Gefahren durch Tiere, u.s.w. ausführlich erläutert werden. Sehr süß.
Anschließend gab es noch eine detailliert Einweisung in das Fahrzeug selbst, die insbesondere die in Namibia essentielle Verwendung des Reservereifens beinhaltete. Wo finde ich den Wagenheber, wie löse ich den Reservereifen - gründlich!
Gemietet haben wir bei Sixt direkt.

Unterkünfte
Wie schon beschrieben, halte ich es in Namibia für ratsam grundsätzlich die Unterkünfte vorab zu buchen. Namibia ist extrem dünn besiedelt und hat deswegen auch nicht ansatzweise die Infrastruktur hinsichtlich der Anzahl an Unterkünften, wie zum Beispiel die USA. Generell gibt es an nahezu allen sehenswerten Orten Unterkünfte in allen Preisklassen. Probleme können eher entstehen, wenn man an bestimmte Orte möchte und dann nicht rechtzeitig ist. Wir haben unsere Reise im August 2016 gemacht und im Januar gebucht und dabei schon einige gewünschte Unterkünfte nicht mehr bekommen. Ein Beispiel: Es gibt lediglich eine Unterkunft direkt im Namib Naukluft Park am Sossusvlei, die den Vorteil hat, nicht an die Parköffnungszeiten gebunden zu sein. Alle anderen Unterkünfte liegen außerhalb des Parks, weswegen man erst mit Sonnenaufgang am Parkeingang sein kann.
Generell kann man natürlich beim Vergleich diverser Anbieter ein paar Euro sparen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht die Plattform zum Buchen gibt. Mal ist booking.com am Besten, mal direkt das Hotel, mal Trivago, u.s.w. Auch hier liegt der Unterschied oft eher in den Strornierungsmöglichkeiten und der Frage, wann die Zahlung fällig ist.
Wir haben uns für diese Reise für folgende Unterkünfte entschieden:
Ti Melen B&B in Windhuk -- www.timelen.com
Sehr schönes Bed & Breakfast mit 4 Zimmern, geführt von einer Französin, etwas außerhalb
Desert Homestead Outpost in Sesriem -- www.deserthomesteadoutpost.com
Traumhafte Lodge in der Wüste, toll geführt, sehr familiär, unsere beste Unterkunft, kein Möglichkeit außerhalb zu Essen
Beach Lodge in Swakopund -- www.beachlodge.com.na
Am nördlichen Ende von Swakopmund, Auto zwingend, direkt am Strand, sehr gutes Restaurant
Oppi Koppi Restcamp in Kamanjab -- www.oppi-koppi-kamanjab.com
Rustikale Unterkunft ca. 1 Fahrstunde vom Westeingang des Etosha Nationalpark
Eagle Tented Lodge in Outjo -- www.epacha-lodge.com/de/etosha-lodges/eagle-tented-lodge
Zeltcamp mit geräumigen und luxuriösen Zelten erhöht auf Stelzen, etwas ab vom Schuss
Mokuti Lodge in Etosha Ost -- www.mokutietoshalodge.com
Recht groß, außerhalb Etosha, aber direkt am Parkeingang, auch von Reisegruppen frequentiert, recht laut
Old Traders Lodge im Erindi Private Game Reserve -- www.erindi.com
Tolle Lage mit Bungalows direkt am Wasser, viele Safari-Angebote, Essen durchschnittlich


Gesundheit
Für Namibia sind keine besonderen Impfungen vorgeschrieben. Hepatitis-Impfung halte ich generell für empfehlenswert. Malaria spielt generell nur im Caprivi-Streifen eine Rolle und je nach Jahreszeit als Low-Risk-Region im Etosha-Nationalpark. Im Namibischen Winter ist Malaria kein Thema. Wer ganz sicher gehen will, nimmt eine Malaria-Prophylaxe als Standby-Mittel mit.

Geld
In Namibia wird mit Namibia Dollar bezahlt. Geld kann man problemlos am Geldautomaten mit der hiesigen EC-Karte (MAESTRO) bekommen. Der Kurs des namibischen Dollar steht gegenüber dem Euro recht günstig (Stand 2016), so dass die Kosten vor Ort erträglich bleiben. Darüber hinaus werden auch die gängigen Kreditkarten überall genommen. Lediglich Tanken muss man in der Regel bar bezahlen.

Kosten
Da die Kosten für Flug, Mietwagen und Unterkünfte doch stark von den jeweiligen Vorlieben und Bedürfnissen abhängig sind (Flug mit Zwischenstop oder Non-Stop, Smart oder Ferrari, Zelt oder 6 Sterne Lodge), möchte ich mich hier auf Verpflegung, Ausflüge und Eintritte konzentrieren.
Die Verpflegung ist in Namibia ausgezeichnet! Es gibt für jeden Geschmack etwas, egal ob aus europäischer Sicht eher ausgefallen oder "ohne Experimente". Essen gehen ist im Vergleich zu Deutschland ausgesprochen günstig. Beispiele:
350 g Rumsteak mit Beilagen -- 11,- €
Spaghetti Bolgnese -- 6,- €
Griechischer Salat -- 5,-€
Creme Brulee -- 2,50 €
Heineken 0,3 l -- 2,- €
Cola 0,3 l -- 1,50 €
Cappuccino -- 1,50 €
Softgetränk aus der Minibar -- 1,- €
Namibia ist ganz klar ein Paradies für Fleisch-Liebhaber. Sehr empfehlenswert sind die diversen Fleischsorten, die es bei uns nicht gibt: Zebra, Kudu, Springbock, Giraffe, Oryx, Strauss, Krokodil. Sehr gut kann man auch Fisch und Schalentiere essen. Traditionelle Gerichte stammen eher aus der südafrikanischen Küche und sind Boerewors (eine scharfe Bauernwurst), Bobotie (ein Auflauf aus Fleisch und Kartoffeln) und Millipap (ein Maisbrei).
Namibisches Bier profitiert von der deutschen Vergangenheit und wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Bekanntestes Bier ist das Windhoek Lager. Auch Wein kann man sehr guten bekommen, allerdings stammt der in der Regel aus Südafrika. Für den Weinanbau sind die meisten Gebiete in Namibia zu trocken (aber es gibt ihn).
Die Kosten für Eintritte und Ausflüge variieren stark. So sind die Gebühren für Nationalparks günstig, während ein Rundflug ab Swakopmund natürlich kein Schnäppchen ist. Hier unsere Erfahrungen:
Etosha Nationalpark -- Erwachsene 6,- €, Kinder bis 16 frei
Namib Naukluft Park (Sossusvlei) -- Erwachsene 6,- €, Kinder bis 16 frei
The Living Desert Swakopmund -- Erwachsene 50,- €, Kinder bis 12 halber Preis
Sossusfly Rundflug ab Swakopmund -- 220,- € p.P.
Quad Biking Swakopmund 2 h geführt -- 40,- € p.P.
Cape Cross Seal Reserve -- 3,50 € p.P.
Etosha Game Drive -- 30,- € p.P.
Benzin -- 0,80 € / l




