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Ålesund
Gegen Mittag erreichen wir Ålesund. Mit seinen 45.000 Einwohnern ist Ålesund die größte Stadt der Region Sunnmøre, in der ca. 140.000 Menschen leben. Die wichtigsten Wirtschaftszweige der Region sind Fischerei, Schiffsbau und Möbelproduktion (nein, nicht IKEA, die kommen aus Schweden 😂). Um 1750 wurde damit begonnen, in Sunnmøre Klippfisch zu produzieren. In den folgenden 100 Jahren erlebte die Fischerei eine wahre Blütezeit und der Klippfischexport entwickelte sich zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Region. Im Jahre 1848 erhielt Ålesund offiziell die Stadtrechte. In der Nacht zum 23. Januar 1904 zerstörte ein katastrophales Feuer den größten Teil der Innenstadt. 10.000 Menschen wurden obdachlos. Beim Wiederaufbau der Innenstadt orientierte man sich am damals in ganz Europa vorherrschenden Jugendstil. Vom Hausberg Aksla hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt. Die 415 Stufen hinauf sind allerdings schweißtreibend. Ansonsten hat die Stadt unseres Erachtens nicht viel zu bieten, bis auf beheizte Parkbänke – abgefahren! Wir bummeln etwas und gehen im Hotel Essen.
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Atlantikstraße
In Norwegen gibt es die 18 sogenannten Landschaftsrouten (auf Norwegisch "nasjonale turistveger"). Das sind 18 überregionale Haupt- und Nebenstraßen in Norwegen, die aufgrund ihrer pittoresken Landschaft und ihrer touristenfreundlichen Infrastruktur aus Rastplätzen und Aussichtspunkten von der Staatlichen Norwegischen Straßenverwaltung ausgewählt wurden. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Stärkung des Fremdenverkehrs entlang dieser eher abgelegenen Strecken. Erwähnenswert ist dabei die Gestaltung der einzelnen Rastplätze durch renommierte Designer und Architekten. Eine dieser Landschaftsrouten ist die Atlantikstraße, die zwischen ungeschützten Inseln und Schären angelegt und durch acht Brücken, Dammstraßen und Viadukte verbunden ist. Die schauen wir uns heute mal an. Bilder, die man im Vorfeld im Internet gesehen hat, erhöhen die Vorfreude. Umso enttäuschter ist man dann, denn die Route ist abgelegen und maximal "ganz nett". Der Hauptteil, der auch im Reiseführer beworben wird, ist nur ein Stück von 8 Kilometern – 10 Minuten und der Spuk ist vorbei. Nun ja, entscheidet selbst. Der Rest des Tages ist Fahrttag durch schöne Herbstlandschaft bis nach Trondheim, unserem nächsten Übernachtungsziel. Hier in Trondheim regnet es, sodass wir im Wesentlichen zu Abend Essen und den morgigen Tag abwarten.
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Trondheim
Heute erkunden wir Trondheim. Das Wetter ist eine Mischung aus Nieselregen und bewölktem Himmel, insgesamt erträglich. Erstes Ziel ist der Nidarosdom. Der Nidarosdom ist die nördlichst gelegene gotische Kathedrale der Welt. Sie ist auch Pilgerstätte, Krönungs- und Segnungskirche norwegischer Könige. Die Kathedrale wurde über dem Grab von Olav dem Heiligen errichtet, dem Wikingerkönig, der Anfang des 11. Jahrhunderts in Norwegen das Christentum einführte und nach seinem Tod heiliggesprochen wurde. Im Jahre 1070 begann der Bau des Nidarosdoms zu seinen Ehren. Der „Olavskult“ breitete sich rasch aus und der Nidarosdom wurde zu einer der wichtigsten Pilgerstätten Nordeuropas. Man kann den Dom auch von innen besichtigen, darf aber leider nicht darin fotografieren, was sehr schade ist, denn insbesondere das Buntglasfenster und die alte Orgel sind fantastisch.

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Bakklandet
Weiter geht’s zur Gamle Bybrua, der alten Stadtbrücke. Bereits 1685 wurde eine vom norwegischen König in Auftrag gegebene alte Stadtbrücke, die den Fluss Nidelva überquerte und damit den Stadtteil Bakklandet mit dem auf einer Halbinsel liegenden Stadtkern verband, eingeweiht. Die aus Holz auf drei Steinpfeilern errichtete Konstruktion hatte auf jeder Seite ein kleines Zollhaus und bestand in dieser Form bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. 1861 erfolgte ihr Umbau, wobei die Brücke ihr heutiges Aussehen erhielt. Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf die alten Speicherhäuser der Altstadt „Bakklandet“. Hier kann man nett Bummeln und gemütlich Kaffee trinken.
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Kristiansten
Oberhalb der Stadt thront die Festung Kristiansten, die wir uns natürlich auch anschauen. Fahrradfahrer können für den sehr steilen Aufstieg einen Fahrradlift verwenden – sehr erfindungsreich die Norweger. Johan Caspar von Cicignon (1625-1696) ließ die Festung nach dem großen Stadtbrand Trondheims am 09. April 1681 errichten, um Angriffe aus Richtung Osten abwehren zu können. Die Fertigstellung erfolgte 1684. Im Jahr 1718 erfüllte die Festung ihren ursprünglichen Zweck und beschützte die Stadt vor der Eroberung durch die Schweden, mit denen man zu dieser Zeit im Konflikt stand. 1816 aber wurde das Bollwerk durch den amtierenden König Karl XIV. Johann wieder außer Betrieb genommen. Noch heute nutzt die norwegische Armee die "Kristiansten Festning" teilweise für Übungen. Von hier oben hat man einen ganz guten Blick auf den Dom. Der Rest des Tages besteht aus Bummeln und Abendessen, viel mehr hat Trondheim unseres Erachtens nicht zu bieten.
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Ringebu Stavekirche
Von Trondheim aus geht es zurück nach Oslo zum Flughafen. Die Strecke Trondheim - Oslo beträgt ca. 500 Kilometer, was im Idealfall ohne Pausen 7 Stunden Fahrtzeit bedeutet. Da wir ja zum Ende der Reise nicht noch in Stress geraten möchten, haben wir uns entschlossen, eine Übernachtung in Lillehammer einzulegen. Lillehammer ist in erster Linie als Austragungsort der olympischen Winterspiele 1994 bekannt. Viele der olympischen Arenen werden auch immer noch genutzt und sind öffentlich zugänglich. Wir haben aber keine wirkliche Lust mehr auf Sightseeing und Bummeln nur etwas durch die Fußgängerzone und Essen zu Abend. Auf der Fahrt von Lillehammer zum Flughafen von Oslo halten wir nochmal an einer Stabkirche. Der älteste Teil der Stabkirche von Ringebu wurde um das Jahr 1220 als Stabkirche auf der Grundfläche einer älteren Kirche errichtet. Das Gebäude hatte vermutlich bereits zu Beginn ein Querschiff, das später aber bei Umbauten verschwand. Vermutet wird ebenso, dass die Kirche, wie viele Stabkirchen, zu Beginn einen Laubengang hatte, der die Kirchenmauern von Wettereinflüssen schützen konnte und der als Versammlungsort der Gemeinde vor und nach dem Gottesdienst dienen konnte. Den charakteristischen roten Dachreiter sowie das neue Querschiff erhielt die Kirche bei einem Umbau 1630 durch den Baumeister Werner Olsen. Bei dieser im Zuge der Reformation durchgeführten Umgestaltung wurden die äußeren Umgänge, die Apsis sowie die Seitenschiffe entfernt. Das im Drachenstil geschnitzte Westportal stammt aus dem Mittelalter. Auch diese Stabkirche kann man leider um diese Jahreszeit nicht mehr von Innen besichtigen.
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Fazit
Norwegen ist ein großes Land, das man nicht auf einmal bereisen kann. Auch wenn doch Einiges an Fahrerei zusammen gekommen ist, haben wir daher nur einen ersten Eindruck erhalten. Eine erfolgreiche Norwegenreise im Oktober steht und fällt mit dem Wetter (allerdings gilt das auch im Sommer). Das Land bietet so viel fantastische Natur, da muss das Wetter einfach mitspielen. Bei Regen und Nebel sieht man nichts und kann es nicht genießen. Wir hatten in der Summe großes Glück, denn zwei Tage Regen bei 14 Tagen Reise kann man gut ertragen.
Daher kann man sagen, dass unsere Reise ein voller Erfolg war. Alles eingegangene Risiko hat sich gelohnt. Norwegen ist ein tolles Land und wenn wir noch einmal hierher reisen sollten, was wir uns durchaus vorstellen können, dann wird der Fokus sicher deutlich stärker auf der Natur liegen, die einfach traumhaft ist.
Wir hatten ja auch schon einmal damit geliebäugelt, das Land mit dem Wohnmobil zu bereisen, das ist aber gegebenenfalls recht anspruchsvoll. Generell ist das Autofahren hier sehr einfach, man muss lediglich zwei Dinge beachten. Zum einen darf man überall (bis auf die Strecke vom Flughafen Oslo in die Stadt) nur maximal 80 km/h fahren und es wird sich sehr genau daran gehalten. Das führt dazu, dass Entfernungen reichlich Zeit zum Überbrücken brauchen. Zum anderen sind die Straßen in den Bergen und um die Fjorde außerordentlich eng, womit wir zum Anspruch einer Wohnmobilreise kommen. Zu guter Letzt sollte man keine Schwierigkeiten mit Tunneln haben, denn die gibt es hier wie Sand am Meer, zwischen 28 Metern und dem mit 24,51 Kilometern längsten Straßentunnel der Welt haben wir alles gesehen.
Wenn einem das Glück mit dem Wetter hold ist, dann ist der Herbst eine fantastische Reisezeit. Man hat die Schönheiten des Landes fast für sich allein. Da die schönen Plätze, Aussichtspunkte, Straßen, Haltepunkte, etc. allesamt knapp bemessen sind, mag man sich nicht mal ansatzweise vorstellen, wie voll das hier im Sommer wird.
Polarlichter haben wir übrigens leider keine gesehen, dazu waren wir nicht weit genug nördlich.