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Seilbahn zum Tafelberg

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Kapstadt

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So ein Flug tagsüber ist schon wirklich viel angenehmer. So kommen wir zwar nicht ausgeruht, aber auch nicht erschlagen in Kapstadt an. Der Flughafen ist, wie beschrieben, eher klein und überschaubar und wir wissen ja auch jetzt, wo wir hin müssen. Also ab zu  Hertz und dort den gebuchten Mietwagen in Empfang nehmen. Wir bekommen einen VW Tiguan Automatik und sind damit sehr zufrieden. Mit unserem wieder aus Deutschland mitgebrachten Navi geht es entspannt zum Hotel. Wir wohnen diesmal im Cape Royal Luxury Hotel & Spa. Dort gibt es Wohnungen mit zwei Schlafzimmern - perfekt für Schnarcher. Außerdem sind wir hier fußläufig von der Waterfront entfernt, was nett ist. Das Auto wird vom Personal in einer Tiefgarage untergebracht. Jetzt noch schnell was zum Essen an der Waterfront eingeschoben und dann ab auf die Matratzen - der Urlaub kann beginnen.

Zwischen Europa und Australien
Cape Grace und Tafelberg

Das Wetter ist ausgezeichnet, der Tafelberg ist zu sehen, das fängt doch gut an. Wir entscheiden uns erneut den Hop-On-Hop-Off-Bus zu nehmen, die Fahrt fanden wir vor zwei Jahren schon angenehm. Nach der Rundfahrt durch die Stadt steigen wir erneut bei den bunten Häusern des Bo-Kaap aus. Wir schlendern ein wenig durch das Viertel und erfreuen uns an den tollen Farben und dem schönen Wetter. Die Sonne wärmt nicht nur das Herz, sondern auch den Körper. Es ist angenehm warm für die Jahreszeit.

Pan African Market

Nach der Rundfahrt vergnügen wir uns noch etwas an der Waterfront. Hier kann man herrlich Bummeln, die Gallerien oder Souvenier-Läden besuchen, ein Eis Essen und die Seele baumeln lassen. Für Übermorgen besorgen wir Tickets für die Fahrt nach Robben Island, der ehemaligen Gefängnisinsel für politische Gefangene vor Kapstadt.

Sogar der Clocktower wurde extra für uns in den Farben des BVB gestrichen - sehr aufmerksam.

Waterfront Cape Town
Clocktower Waterfront Cape Town
Südafrikas Friedensnobellpreisträger
African Trading Port

Da das Restaurant des Hotels in der Zeit unseres Aufenthalts renoviert wird, erhalten wir zum Frühstück Gutscheine vom um die Ecke gelegenen Café Extrablatt. Das kommt uns doch bekannt vor, und tatsächlich ist das Konzept 1:1 das gleiche, wie in Deutschland. Wir frühstücken draußen in der Sonne und man erzählt uns, dass dies die ersten zwei Tage mit Sonne seit Wochen sind. Alles richtig gemacht :)

Heute ist es endlich an der Zeit, dem Tafelberg einen Besuch abzustatten. Es hat einen klaren Himmel, der Wind ist nicht stark und die jährlichen Reparaturarbeiten an der Gondel sind seit gestern abgeschlossen. Es ist also der erste Tag nach den Wartungsarbeiten, an dem die Gondel wieder fährt - so hatten wir es im Internet gelesen und geplant. Gesagt, getan - auf geht's. Bei der Gondel handelt es sich um eine große Kabine für bestimmt 20 Personen. Eine Gondel fährt immer rauf und eine runter im Wechsel. Das dauert etwa 7 Minuten, so sind die Wartezeiten erträglich. Die Gondel selbst dreht sich während der Fahrt einmal 360 Grad um sich selbst, so dass jeder mal nach unten und mal nach oben schauen kann / muss.

Bergstation
Gondel zum Tafelberg
Talstation

Oben angekommen erwarten den Besucher erstaunlich viele Wander- / Spazierwege. Auch gibt es diverse Aussichtsplattformen, die sozusagen ein wenig über den Rand hinausragen. Wie bei den meisten Attraktionen weltweit gilt auch hier, ein paar Meter laufen und die Massen haben sich verlaufen und man kann wunderbar die Aussicht genießen. Zur Stadtseite hin sieht man linker Hand den Lion’s Head und den Signal Hill, vor sich die City Bowl und rechter Hand den 1.001 m hohen Devil’s Peak.
Wenn man nach Süden blickt, kann man bei gutem Wetter die Kaphalbinsel und rechter Hand die 12 Apostel entdecken. Für die botanisch interessierten gibt es hier angeblich 1.400 verschiedene Pflanzenarten zu entdecken. Tiere, wie Baboons, Bergziegen, Rock Dassies, Stachelschweine, Kapmangusten und gelegentlich auch Steinböcke gibt es auf dem Tafelberg auch, wobei sie sich gerne vor den Touristen verstecken. Wir sehen lediglich einige Rock Dassies.

Morgennebel über Lions Head und Signal Hill
Aussichtsplattform auf dem Tafelberg
Blick auf Camps Bay
Kapstadt von oben
Ganz bescheiden!
Aloe

Ganz besonders beliebt ist das Motiv Tafelberg von der Stadt aus, wenn der Tafelberg sein berühmtes Tischtuch aufgelegt hat, einen Schleier aus Nebel, der nur um die Spitze des Bergs wabert, oder er sich eine Decke über den Kopf gezogen hat, wie es manche Kapstädter ausdrücken. 

Viele Mythen ranken sich um den Berg am Kap. Die Geschichte um das legendäre Tischtuch ist dabei wohl die bekannteste. Ihr zufolge ist es das Resultat eines bis heute andauernden Rauchwettbewerbs zwischen dem starrköpfigen Piraten van Hunks und dem Teufel höchstpersönlich. Eine andere Legende besagt, dass die helle Wolkendecke von dem mächtigen San-Gott Mantis verursacht wird, der gelegentlich ein weißes Tierfell schützend über den Berg wirft.

Mir persönlich gefallen solche Geschichten immer viel besser, als die wissenschaftlichen Begründungen für die Entstehung von Phänomenen. Vielleicht macht das aber Afrika mit einem - es versetzt einen in einen träumerischen Zustand, in dem man nur zu gerne an Mythen, Geschichten und Fabeln glauben möchte. 

Rock Dassies - lebensmüde?

Wieder zurück in der Stadt fahren wir mit dem Auto noch ein paar Aussichtspunkte an. So waren wir vor zwei Jahren auch nicht auf dem Signal Hill, von wo aus man ebenfalls einen wunderbaren Ausblick hat. Von hier kann man zum Beispiel das Stadion sehen. Das Cape Town Stadium wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 erbaut.

Cape Town Stadium
Tafelberg Kapstadt
Camps Bay
City Sightseeing Map Cape Town

Heute Vormittag geht es nach Robben Island. Das Ticket beinhaltet die Überfahrt und eine Führung durch einen ehemaligen Gefangenen. Robben Island war als Gefängnisinsel berüchtigt. Heute ist die Haftanstalt eine Gedenkstätte, die Insel Weltkulturerbe der Menschheit. Die Geschichte der Insel als Gefangenenlager hat nicht erst mit der Apartheid begonnen. Schon im 16. Jahrhundert nutzten die Holländer Robben Island als Sträflingsinsel. Und auch damals mussten die Häftlinge im Steinbruch arbeiten und Muscheln sammeln. Kalk und Schiefer wurden für den Bau des "Castle of Good Hope", das alte Fort in Kapstadt, genutzt. Von 1806 bis 1820 diente Murrays Bay, der winzige Hafen der Insel, als Auslaufstation für Walfänger. 1843 schloss das Gefängnis seinen Betrieb und Lepra-Kranke wurden auf die Insel verbannt. Die Aussätzigen bauten eine inzwischen verfallene Kirche, und sie setzten 43 Kinder in die Welt, statt - wie erwartet - schnell zu sterben. 1931 wurden die Überlebenden der Lepra-Station nach Pretoria umgesiedelt. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs errichtete das südafrikanische Militär eine Basis auf der Insel. Tarnfarbene Kanonier-Stellungen erinnern heute noch daran.

Robben Island

Auch Südafrikas erster schwarzer Präsident Nelson Mandela hat auf Robben Island als Gefangener eingesessen und musste im Steinbruch arbeiten. Im ehemaligen Gefängnis gibt es unter anderem die fünf Quadratmeter große Zelle zu besichtigen, in der Mandela von 1964 bis 1982 18 Jahre lang inhaftiert war, ehe er in das Hochsicherheitsgefängnis nach Pollsmoor bei Kapstadt verlegt wurde.

Die authentische Erinnerung an die Inselgeschichte wird von den Touristenführern wachgehalten - es sind häufig ehemalige Gefangene. Drei- bis viermal täglich erzählen sie ihre Hafterlebnisse und zeigen die Orte ihrer Qual. "Verbannung" wurden Haft und Zwangsarbeit offiziell genannt. 1967 traten die Häftlinge in einen unbefristeten Hungerstreik für mehr Decken, mehr Essen und die Erlaubnis, im Gefängnishof Fußball und Rugby spielen zu dürfen. Der Streik war erfolgreich.

Robben Island rückte immer öfter in den Blick der Weltöffentlichkeit. Anfang der 1970er Jahre wurden die Haftbedingungen leicht gebessert, Anwälte hatten durchgesetzt, dass die Häftlinge Lesen und Schreiben lernen durften.

Ankunft auf Robben Island
Hier ist der Name Programm
Robben Island
Unser Guide, ein Ex-Gefangener
Kein Entkommen

Im Dezember 1996 verließen die letzten 300 Gefangenen und ihre 90 Aufpasser die Sträflingsinsel. Und auch die 18 Wachhunde setzten nach Kapstadt über. Geblieben sind nur einige Familien - Arbeiter, Museumsbedienstete und ihre Kinder. Die Tennisplätze und die Minigolfanlage sind verwaist, die ehemalige Offiziersmesse ist heute eine Schule, und das kleine Postamt verschickt Touristengrüße in alle Welt. 1997 machte die südafrikanische Regierung die ehemalige Haftanstalt zur nationalen Gedenkstätte, 1999 nahm die UNESCO die Insel in die Liste des Weltkulturerbe auf. Das "Robben Island Museum" bietet jeden Tag geführte Touren auf dem Eiland an. Der Mythos der Insel wird für die Nachwelt gepflegt, im Hochsicherheitsknast saß die Prominenz des ANC, des "African National Congress", und des PAC, des "Pan Africanist Congress of Azania", jahrzehntelang ein.

Rassen-Unterscheidung auch im Gefängnis
Pass eines Gefangenen

Auch noch im Gefängnis herrschte eine strickte Rassen-Unterscheidung. Es gab die Kategorisierung Hindu, Farbig, Asiate oder Bantu (die Schwarzen). So bekamen Schwarze im Vergleich zu Asiaten bspw. keine Marmelade zum Frühstück und weniger Zucker für den Kaffee (siehe Bild).

Lebendige Geschichte
Nelson Mandela
Der lange Weg zur Freiheit

Schwere Kost, aber sehr zu empfehlen!

Heute wollen wir noch einmal die Kaphalbinsel umrunden, so wie wir es schon vor zwei Jahren gemacht haben. Mit Halt an der Pinguin-Kolonie von Boulders Beach (diesmal ohne Regen) und am Kap der guten Hoffnung.

Kaphalbinsel
Kap der guten Hoffnung
Eidechse
Boulders Beach
Brillenpinguine
Kleines Schwätzchen
Was tut die Sonne gut!
Die Jugend

Bevor es zu den ersten Safaris in den Addo Elephant National Park geht, fahren wir erneut zur Walbeobachtung nach Hermanus. Wir quartieren uns wieder in unserer geliebten Auberge Burgundy ein und genießen zwei gemütliche Tage.

Awaiting your return
Southern Right Whale
Southern Right Whale
Hermanus

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