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Great Eddy Covered Bridge, Waitsfield VT
New Hampshire

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Vermont
Neuengland 2023

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Montpelier ist die Hauptstadt des Bundesstaates Vermont und für uns ein kurzer Stopp auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft. Wir wussten ja schon vor der Reise, dass Vermont einer der ärmsten Staaten der USA ist, als wir durch Montpelier gelaufen sind, waren wir jedoch zunächst regelrecht geschockt. Alles sieht total runtergekommen aus, fast alle Geschäfte sind verwaist oder geschlossen und es gibt auch kaum Menschen in der Stadt. Erst nach und nach erschließt sich uns (durch Plakate und Gespräche), dass es hier im Juli eine historische Flutkatastrophe gegeben hat, die die Stadt komplett überschwemmt hat. Es wurde der Katastrophenfall ausgerufen und natürlich hat sich die Stadt davon noch nicht wieder erholt.

Montpelier Juli 2023
Montpelier Juli 2023
Montpelier Juli 2023

Aber hier zeigt sich dann auch wieder eine der wirklich positiven Eigenschaften von Amerikanern - sie stehen zusammen, krempeln die Ärmel hoch und Aufgeben ist keine Option. Einige Geschäfte haben auch schon wieder geöffnet und wir unterstützen die Wirtschaft mit ein paar Einkäufen und etwas Nahrungsaufnahme. Das State Capitol ist übrigens kaum von der Flut betroffen, da etwas erhöht gelegen und durch die schöne Bepflanzung sieht es so aus, als sei nichts gewesen.

Vermont State House
Vermont State House

Auch in Vermont gibt es sehr viele Covered Bridges, hier haben wir allerdings nicht mehr so viele besucht. Eine wirklich hübsch gelegen Brücke ist die Great Eddy Covered Bridge in Waitsfield von 1833, eine der ältesten ihrer Art in Vermont. Wie alle Covered Bridges überspannt auch diese Brücke einen Fluss, hier den Mad River. Besonders gut gefallen hat uns hier die idyllische Lage am Rande der Kleinstadt. 

Great Eddy Covered Bridge
Kleinstadt Flair
Mad River

Ganz in der Nähe unsere Unterkunft liegt die Kleinstadt Stowe. Stowe wurde vor etwa 200 Jahren gegründet und besticht durch eine bunte Mischung aus Aktivitäten, kulturellen Events und Kunsthandwerk. Auch in Sachen Bühnenkunst hat der Ort einiges zu bieten. Im Spruce Peak Performing Arts Center oder im Stowe Theatre Guild finden regelmäßig Theateraufführungen und Musicals statt. Bei einem Besuch in einer der Galerien, im Stowe Historical Society and Museum oder im Ski and Snowboard Museum vergeht die Zeit wie im Flug. In den 70 Geschäften des Ortes findet man ein vielfältiges Angebot vor – von Spezialitäten über handgefertigte Möbel bis hin zu lokalem Schmuck. Veranstaltungen wie das Pumpkin Chuckin’ Festival oder der Stowe Winter Carnival sind bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt.

Stowe, Vermont
Stowe, Vermont
Stowe, Vermont
Stowe, Vermont
Stowe, Vermont

Ich habe das ja schon öfters hier geschrieben, Museen können die Amis wirklich. Eines der wohl "abgefahrensten" Museen, die wir je besucht haben, ist das Shelburne Museum in der gleichnamigen Stadt nahe Burlington - im weitesten Sinne ein Freilichtmuseum, aber eigentlich noch viel mehr. Das Museum besteht aus einem baumbewachsenen Park mit verschlungenen Pfaden und zahlreichen Gebäuden, die anderswo abgebaut wurden (Blockhaus, Leuchtturm, Bahnstation, Millionärsvilla, Rundscheune der Shaker), einem Raddampfer, der als Binnenschiff den nahe gelegenen Lake Champlain befahren hat, einem historischen Karussell, einer für Vermont typischen Covered Bridge und einem hufeneisenförmigen Haus, in dem Hunderte von Zirkusfiguren aufgebaut sind. Jedes der Ausstellungsstücke kann betreten werden, die Räume sind authentisch eingerichtet, im Schiff sind die Tische des Speiseraums eingedeckt, die Schlafkabinen möbliert, der Maschinenraum zu besichtigen. Im Blockhaus befindet sich ein rustikales Wohnzimmer mit offenem Kamin und den typischen schweren Holzmöbeln, aber auch ein Nebenraum, in dem man sich neben ausgestopfte Bären und Elche stellen kann und ein Gefühl dafür bekommt, wie groß diese Tiere sind. Das Karussell ist in Betrieb und kann auch von Erwachsenen genutzt werden, vor der Railway Station steht eine Dampflok mit begehbaren Schlafwagen, und die amerikanische Villa (Elektra Webb Memorial Building) ist mit dem New Yorker Mobiliar und den Bildern (französische Impressionisten) der Museumsstifterin Elektra Havemeyer Webb (1889 - 1960) ausgestattet.

Map of the Shelburne Museum
Ticonderoga
Shelburne Museum

Hier in Vermont hatte ich dann auch mal die Gelegenheit, die Drohne etwas fliegen zu lassen und ein paar Aufnahmen zu machen - von oben sehen die Covered Bridges auch sehr hübsch aus.

Irgendwo in Vermont
Irgendwo in Vermont
Duxbury
Unsere Unterkunft in Duxbury

Ganz im Westen von Vermont, an der Grenze zum Bundesstaat New York, liegen die Stadt Burlington und der Lake Champlain. Burlington ist wohl eine Studentenstadt, während unseres Aufenthalts war davon aber nicht viel zu sehen - die Stadt war ziemlich leer und leblos. Wir sind ein bisschen durch die für Amerika äußerst ungewöhnliche Fußgängerzone gebummelt und haben zu Mittag gegessen, das war es aber auch schon.

Der Lake Champlain ist nach seinem französischen Entdecker Samuel de Champlain (1567-1635) benannt, der einen Großteil der Region erkundete. Der See ist stattliche 190 Kilometer lang und 19 Kilometer breit. Das Westufer liegt im Bundesstaat New York, der östliche Teil in Vermont. Angeblich lebt im See eine Wasserschlange namens Champ, vielleicht ein entfernter Verwandter des Ungeheuers von Loch Ness? Man kann den See mit Ausflugsbooten befahren, was wir auch gemacht haben. Leider hat es zwischendurch doch recht ungemütlich angefangen zu regnen - da Cordu bekanntlich auf allen Arten von Booten nur draußen fährt eine etwas nassere Erfahrung 😁.

Lake Champlain
Lake Champlain
Lake Champlain
Lake Champlain
Lake Champlain
Lake Champlain
Lake Champlain

Fazit

Das war sie also, die Bucket List Reise Neuengland im Herbst zur Fall Foliage. Insgesamt auch diesmal eine gelungene Reise, in der wir wieder viel gesehen und erlebt haben. Sicherlich im Vergleich zu anderen Reisen eher gemütlich, fast schon Seniorenreise, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.

Man hört es meinen Worten schon raus, es war nicht ganz das, was wir erwartet haben. Das ist eben auch schwierig, wenn man mit ganz besonderen Erwartungen auf so eine Reise geht. Weder kannten wir die Region schon, noch kennen wir Jemanden, der schon mal zu dieser Zeit hier war - unsere ganze Vorstellungskraft haben wir also aus Bildern und Reisebeschreibungen anderer gezogen. Es gibt letztlich zwei Gründe, warum die Reise nur bedingt die Erwartungen erfüllt hat. Zum einen gab es in diesem Jahr witterungsbeding nicht die große Farbvielfalt, mit der Neuengland im Oktober wirbt - der Sommer war viel zu verregnet und der Oktober nicht kalt genug, daher hat insbesondere das Rot bei den Farben gefehlt. Zum anderen ist in dieser Region der USA wirklich nichts los - tote Hose. Nun brauchen wir ja nicht wirklich großen Rummel und dass hier nicht die ganz großen Sehenswürdigkeiten der Westküste zu sehen sein würden war uns ja auch klar, aber so alt sind wir nun auch noch nicht 😊. Wir konnten schon froh sein, dass nicht alles geschlossen hatte.

Jetzt wollen wir uns aber auch nicht wirklich beschweren, wir hatten eine schöne Zeit, weitestgehend tolle Unterkünfte, kaum Regen und haben in der Summe natürlich auch wieder viele neue Eindrücke mit nach Hause gebracht. Wir haben schöne Natur bewundert, wieder einmal Amerikas Fähigkeit beim Gestalten von Museen bestaunt und es ganz gemütlich angehen lassen, was ja auch nicht zu verachten ist.

Tatsächlich würden wir allerdings nicht noch einmal hierher reisen - dafür bietet die Region einfach zu wenig und schöne Herbstfärbung gibt es auch in Deutschland.

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