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Madikwe Game Reserve
Südafrika 2018

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Madikwe Game Reserve
Welgevonden

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Die Reise beginnt durchaus etwas abenteuerlich, wenn auch ohne große Komplikationen. Wir haben uns entschlossen, mit British Airways über London zu fliegen und wollten den Aufenthalt in London minimieren. Also haben wir uns 1 Stunde Aufenthalt in Heathrow zum Umsteigen gegeben. Es kommt, wie es kommen musste - der Zubringer aus Frankfurt hat Verspätung. In Heathrow werden wir aber direkt von einer freundlichen Mitarbeiterin von British Airways in Empfang genommen und rennen durch das gesamte Flughafengebäude. Man muss leider nochmal durch den Security Ceck. Stress - so hatten wir uns das nicht vorgestellt, schaffen aber die Maschine so gerade - puuhh! Der Flug verläuft ruhig und pünktlich, so dass wir um 7:00 Uhr bereits in Johannesburg sind. Nur unser Gepäck hat den Flug nicht geschafft und kommt erst in zwei Stunden. British Airways bietet uns an, das Gepäck ins immerhin 350 Kilometer entfernte Hotel nachzuliefern. Wir überlegen kurz und nehmen das Angebot an. Ansonsten hätten wir nicht einmal ins Flughafengebäude gekonnt, sondern hätten an den Gepäckbändern zwei Stunden verbringen müssen. Ich darf es vorweg nehmen - es hat tatsächlich alles geklappt - ein Mörder-Service seitens British Airways - RESPEKT!

Die Übernahme des Mietwagens läuft reibungslos, wir erhalten einen Toyota RAV4 Automatik und sind sehr zufrieden. Ein Navi gibt es auch - hatten wir bereits in Deutschland dazu gebucht. So geht es frohen Mutes auf Afrikas Straßen in Richtung Madikwe Game Reserve. Die Fahrerei gestaltet sich problemlos, ein Großteil der Strecke ist Bestens ausgebaut. 

Toyota RAV4

Wir erreichen unsere Unterkunft, das Bush House, so zeitig, dass wir noch einen Rundgang machen können und den nachmittäglichen Game Drive erwischen. Wir sind die einzigen Gäste in der Lodge, wie cool! Einzig Gepäck zum Wechsel der Klamotten haben wir halt nicht. Was soll's. Greg zeigt uns quasi als Erstes den Underground Hide, der bei dieser Unterkunft das Highlight ist. Hier haben sie eine Art Bunker in den Boden gebaut, erreichbar vom Grundstück der Lodge und am Ende des "Lochs" mit direktem Ausblick aufs Wasserloch - ebenerdig. Sensationell! Wir sehen auch direkt Elefanten am Wasserloch von einer ganz ungewöhnlichen Perspektive. Das Wasserloch vor der Lodge ist ein Künstliches. Hier wird das Brauchwasser aus Duschen, Abwasch, etc. nach Filterung und Reinigung in das Wasserloch gepumpt. An der Stelle, an der das Wasserloch gespeist wird, kommt das Wasser leicht salzig an, was die Tiere besonders anlockt. Generell können hier alle Arten von Tieren erscheinen, wir haben von den größeren Tieren aber nur Elefanten gesehen, das dafür täglich.

The Bush House
The Bush House
The Bush House
The Bush House
The Bush House
The Bush House
Pfeil

Der Hide!

The Bush House

Wie schon beschrieben, waren wir die einzigen Gäste im Bush House (bei 7 Zimmern), was uns im Verlauf der Tage regelrecht peinlich wurde. Denn wir wurden natürlich genauso herzlich und zuvorkommend behandelt, als wäre die Lodge ausgebucht. Das heißt, es gab ein üppiges Frühstücksbuffet, man hat uns ständig gefragt, was wir noch Trinken wollen, und und und. Für die Safari war das jedoch ein Extra-Bonus. Nicht nur hatten wir Platz ohne Ende im Fahrzeug, auch konnte Michael, unser Guide, auf unsere speziellen Wünsche als "erfahrene" Safari-Touristen eingehen. Und Michael hat alles gegeben. So wurden denn auch vom ersten Tag an alle Impalas, Zebras, Warzenschweine, etc. links liegen gelassen, um nach den Highlights Ausschau zu halten. Michael kommt gebürtig aus Zambia, ist sehr erfahren und hat uns während unseres Aufenthalts toll geführt und viel neues Wissen vermittelt. Direkt auf unserem ersten Game Drive haben wir ein Rudel Löwen gesehen, das noch ganz jungen Nachwuchs hatte - mehrere Mütter mit ihren Cubs und 2 Männchen!

Löwenrudel
Löwen Männchen
Löwen Weibchen
Löwen Weibchen
Löwen Weibchen
Löwen Männchen
Löwen Junges

Überhaupt muss man sagen, dass das Bush House eine ganz tolle und extrem familiäre Unterkunft ist. Greg, der zweite Guide, hat sich um alles Organisatorische gekümmert. So hat er mit vielen Telefonaten dafür gesorgt, dass unser Gepäck spät am Abend noch in der Lodge ankam und hat mit uns Fußball geschaut und diskutiert. Auch die Damen aus der Küche und vom übrigen Personal waren alle so herzlich und aufmerksam, dass wir uns sehr wohl gefühlt haben. Sue und Gordon, die Owner, haben hier etwas wirklich Besonderes auf die Beine gestellt!

Das Bush House ist ein ehemaliges Farmhaus, in dem man 7 Gästezimmer eingerichtet hat. Die Owner wohnen nebenan in einem eigenen Haus. Das Bush House hat einen riesigen, wunderschön angelegten Garten mit Blick auf das künstliche Wasserloch. Zwischen dem Garten und dem Wasserloch befindet sich ein Graben mit einem Zaun darin, so dass die Tiere nicht auf das Gelände der Lodge kommen können. Optisch wirkt es aber so, als ob es keinerlei Grenze zwischen den Tieren und den Menschen gibt.

Madikwe Game Reserve
Madikwe Game Reserve
Madikwe Game Reserve
Madikwe Game Reserve
Madikwe Game Reserve
Madikwe Game Reserve
Madikwe Game Reserve

Wie läuft so ein Safari-Tag hier in der Regel ab? In unserem Sommer ist hier in Südafrika Winter. Das bedeutet, dass die Sonne nicht ganz so früh aufgeht, wie im Sommer. Um 5:30 Uhr wird mit rustikalem Charme an die Zimmertür „gehämmert“ und „Good Morning“ gesäuselt, um 5:45 Uhr ist Treffpunkt in der Bar zu einem Kaffee oder Tee sowie etwas Gebäck (das heißt hier Rusks und ist so hart, dass man es nur mit Stippen in das Heißgetränk auf kaubare Konsistenz bekommen kann) und um 6:00 Uhr ist Abfahrt zum Game Drive. Da es um diese Jahreszeit morgens – insbesondere auf dem offenen Safari-Fahrzeug – doch noch sehr kalt ist, muss man sich warm anziehen. Dicke Jacke und Mütze sind Pflicht. Dazu stellt das Bush House Decken für die Beine und eine Wärmflasche. Dann ist man in der Regel 3 Stunden unterwegs. So erlebt man den Sonnenaufgang und die um diese Zeit in der Regel recht aktiven Tiere. Zurück im Camp wird man mit einem üppigen Frühstück erwartet. Dann war es in der Regel auch schon so warm, dass wir aus der direkten Sonne geflüchtet sind. Anschließend steht die Zeit bis zum nachmittägliche Game Drive zur freien Verfügung. Wir haben hier in der Regel geduscht, da man dazu um 5:00 Uhr keine Lust hat und auf dem Game Drive sowieso staubig wird. Anschließend kann man sich mit einem Getränk seiner Wahl in den Garten setzen und etwas Lesen oder den Tieren am Wasserloch zuschauen – Kamera muss man auf jeden Fall immer parat haben. Im Sommer kann man auch den Pool nutzen, aber um diese Jahreszeit ist das Wasser einfach zu kalt. Um 14:30 Uhr gibt es dann einen kleinen Lunch, der hier High Tea heißt und wirklich angenehm klein ist – etwas Quiche, Chicken Wings, Salat, Käse mit Kräckern. Jetzt gilt es auch, sich den Hauptgang des Abendessens auszusuchen, Vor- und Nachspeise sind fest gesetzt, auch wenn die Angestellten gelernt haben, immer noch zu fragen, ob das denn auch in Ordnung sei – süß! Um 15 Uhr geht es wieder zum Game Drive. So, wie die Sonne hier im Winter erst später aufgeht, so geht sie abends schon recht früh unter. Damit findet der erste Teil des abendlichen Game Drives im Hellen statt, bis zum Sonnenuntergang und dann wird nach Sonnenuntergang im Dunkel mit Taschenlampen nach nachtaktiven Tieren gesucht. Zurück im Camp gibt es dann Abendessen und anschließend geht man noch an die Bar oder, wie in diesem Fall, wegen der WM, zum Fernseher, Fußball schauen. In der Regel geht es dann entsprechend des Tagesablaufes früh zu Bett.

Rechts vor Links
Kudu
Dagger Boys
White Rhino
Zebra
Löwe
Gabelracke
"Let's go home"

In einem privaten Game Reserve, wie diesem, gibt es den großen Vorteil bei den Game Drives, dass die Guides die vorgegebenen Wege auch verlassen dürfen. Befindet sich ein Tier, wie zum Beispiel das Löwenrudel, versteckt hinter einem Gebüsch oder Baum, so kann der Guide querfeldein Fahren, um eine bessere Position zur Betrachtung und Fotografie zu ermöglichen. Natürlich funktioniert aber auch das nicht einfach ohne jede Regel. So dürfen immer nur maximal 3 Autos gleichzeitig an einer Tiersichtung stehen, es wird nie so gefahren und geparkt, dass den Tieren der Fluchtweg abgeschnitten wird und die Guides achten in der Regel sehr genau darauf, dass die Tiere nicht übermäßig gestört werden.

Auch wenn man hier wirklich sehr gute Tierbeobachtungen haben kann, so darf man nicht annehmen, dass es sich bei einem solchen Game Reserve um einen großen Freiluftzoo handelt. Es braucht schon viel Zeit und Geduld, um die Tiere zu finden – 75.000 Hektar sind ein riesiges Gebiet. Zum einen haben die Guides so eine Art sportlichen Ehrgeiz, als Erster eine Tiersichtung zu machen, zum anderen gibt es aber eine rege Kommunikation via Funkgerät zwischen den Guides aller Lodges, so dass, wenn einer etwas findet, die in der Nähe befindlichen Fahrzeuge die Chance haben, dazu zu stoßen – solange drei Fahrzeuge nicht überschritten werden, sonst muss eben einer erst wieder wegfahren.

Entgegen allen Erwartungen haben wir in Madikwe sogar die Big 5 gesehen - inklusive des Leoparden! Ich muss übrigens sagen, dass ich die touristische Bezeichnung "Big 5" total blöde finde. Ursprünglich entstammt die Bezeichnung aus "the 5 most dangerous animals to hunt on foot" - was dann für den Tourismus in die möglichst von allen Besuchern zu sehenden Tiere verwandelt wurde. Mir persönlich (und vielen anderen Reisenden auch) fehlen da doch einige Tiere, z.B. Hippo, Giraffe oder Hyäne...

Maximal 3 Autos am "Spot"
Leopard
Leopard
Leopard
Leopard
Steppenzebra
Kudu-Weibchen
Giraffe
Pavian

Der Underground Hide ist rund um die Uhr geöffnet und nachts ist das Wasserloch beleuchtet. Vor dem „Ausguck“ befindet sich ein Gitter, das man im Bedarfsfall herunterklappen kann. Wenn es sich jedoch „nur“ um Elefanten am Wasserloch handelt, so lässt man das Gitter oben und die Elefanten kommen wirklich ganz nah heran. Sie sind nämlich sehr neugierig – so hat ein Jungbulle mal eben seinen Rüssel durch die Öffnung gesteckt, bis ihn seine Mutter zur Raison gerufen hat.

Nun will ich aber die Bilder aus dem Underground Hide nicht länger vorenthalten. Auch wenn alle Bilder mitten am Tag gegen das Licht entstanden sind, kann man die besondere Situation mit der besonderen Perspektive schon ganz gut erahnen. Entfernung zu den Elefanten – 20 cm bis 5 Meter, und das auf Höhe ihrer Füße!

The Bush House Underground Hide
The Bush House Underground Hide
The Bush House Underground Hide
The Bush House Underground Hide
The Bush House Wasserloch
Madikwe Game Reserve
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© CIrrgang
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