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Mt. Taranaki
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Taramaki Region
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Nun geht's westwärts - zunächst in die North Taranaki Bucht zu den "Three Sisters & Elephant Rock". Dabei handelt es sich um ein erstaunlich schönes Fleckchen, wo wir einige Zeit verbringen. Warum erstaunlich? Nun, es handelt sich bei dem bizarren Namen (mal wieder) um erodierte Felsformationen, die aufgrund der Erosion einsam im bzw. am Meer stehen. Soweit nicht ungewöhnlich - und dann kommt noch hinzu, dass es inzwischen nur noch zwei Schwestern sind und der Elefant auch vor einiger Zeit bereits seinen Rüssel an das Meer verloren hat - die Erwartungen sind also nicht so hoch. Aber, wie so oft, sind das die besten Ausflüge. Wir haben auch wieder unverschämtes Glück, denn das Wetter ist bombastisch schön und wir erreichen den Strand, auf dem man zu den Felsen laufen kann, perfekt zur Ebbe (da hatten wir natürlich überhaupt nicht dran gedacht). Dort erwarten uns dann, neben den besagten Felsen, ein schwarzer Sandstrand aus Quarzkristallen vulkanischen Ursprungs, eine grün bewachsene Küstenlinie und eine herrliche Gischt. Es gibt tolle Aussichten hinter jeder Ecke und die Kamera glüht.

Tongaporutu
Zwei Schwestern und ein Elefant ohne Rüssel
Nicht der Elephant Rock
Postkartenmotiv
Tongaporutu
Tongaporutu
Erdgeschichte
Tongaporutu
Elefant ohne Rüssel

Der Vulkan Mount Taranaki ist ein Außenseiter – in jeder Hinsicht. Er liegt auf der vulkanisch aktiven Nordinsel, entzieht sich jedoch der vorgegebenen Vulkan-Linie. Er ist klassisch rund, majestätisch hoch und protzt gerne mit seinem Single-Dasein. Nur manchmal, wenn er einen guten Tag hat, lässt er seine photogene Vulkankrone aus den Wolken hervorschauen. Für alle Besucher heißt es dann, schnell die Kamera zücken, denn die nächsten Wolken werden ihn sicherlich wieder verhüllen.

Wie so oft in Neuseeland, ist auch hier die Maori-Legende die spannendere Geschichtsstunde:

"Ruapehu, ein wunderschönes Mädchen, wurde mit Taranaki verheiratet. Als ihr Mann eines Tages auf Jagd war, wurde sie von Tongariro umworben. Als Taranaki nun am Ende des Tages zurückkam, überraschte er die Beiden. Ein unglaublicher Kampf entbrannte, in dem Taranaki besiegt wurde. Er zog sich zur Westküste zurück. Auf seinem Weg formte er dabei das Tal des Wanganui River. Als er die Küste erreichte, wandte er sich nach Norden zum westlichsten Ende der Nordinsel, wo er sich ausruhte. Durch sein großes Gewicht drückte er die Erde tief ein. Die Vertiefung füllte sich mit Wasser und wurde zum Te Ngaere Sumpf. So sitzt nun Taranaki ganz still und blickt zu seiner Frau und seinem Rivalen. Trotz ihrer Untreue liebt Ruapehu ihren Ehemann und seufzt gelegentlich, während sie sich an ihn erinnert. Immer dann, wenn der vom Kopf des Taranaki ostwärts ziehende Nebel sie umweht – als lebendiger Beweis seiner Liebe.  Tongariro nun aber raucht und glimmt vor Wut, denn er kann Ruapehu letztendlich nicht besitzen."

Wir haben uns hier nur einen halben Tag gegönnt, dabei aber schon wieder großes Glück, denn der Vulkan zeigt uns seine ganze Schönheit, und die resultiert wesentlich aus drei Dingen:

  1. Der makellosen Kegelform

  2. Dem komplett flachen Umland und

  3. Der Lage nahe dem Meer

Mt. Taranaki
Schade, dass der Vulkan hier rumgezickt hat
Mt. Taranaki
Mt. Taranaki

Bevor es weitergeht, muss ich noch mit einem Vorurteil aufräumen. Wir sind, wie die meisten Besucher, hierher gekommen in der Annahme, dass Neuseeland das Land der Schafe ist - Pustekuchen 😁. Auf der Nordinsel gibt es fast nur Rinder, und das mehr als Menschen!

Die Schafe der Nordinsel

Heute erreichen wir Wellington, die Hauptstadt Neuseelands und gleichzeitig Ausgangspunkt für die Fährüberfahrt auf die Südinsel. So ist Wellington für uns auch nur Durchgangsstation auf dem Weg gen Süden. Die Hauptstadt fühlt sich eher wie eine Kleinstadt an, in der früh die Bürgersteige hoch geklappt werden. Eine der "Attraktionen" ist die Fahrt mit der Cable Car zum 120 Meter höher gelegenen Stadtteil Kelburn. Die Cable Car ist tatsächlich eine der ältesten der Welt und die einzige aktive Standseilbahn Neuseelands. Das erste Cable Car System wurde von der 1898 eigens dafür gegründeten Firma Kelburn & Karori Tramway Company gebaut.

Oben angekommen hat man einen guten Blick über die Stadt, der einen jedoch sicherlich nicht aus den Socken haut. Spannender ist da schon der Film, den es im eigens eingerichteten Museum zu sehen gibt. Wellington ist nämlich sehr hügelig und Standseilbahnen waren schon immer und sind auch noch heute ein beliebtes Mittel, Personen und Gegenstände zu den hoch oben gelegenen Häusern zu transportieren. Herrliche Konstruktionen gibt es da zu bestaunen.

Wellington
Cable Car Wellington
Los geht's
Cable Car Wellington
Cable Car Wellington
Cable Car Wellington

Mehr gibt es - für uns - in Wellington nicht zu sehen. Daher entscheiden wir uns am Nachmittag zum etwa 1 Fahrstunde entfernten Wairarapa Balloon Festival zu fahren. Hier soll es am frühen Abend den sogenannten Nightglow geben, in dem die Heißluftballons zwar nicht aufsteigen, aber erleuchtet werden. Es handelt sich um ein regionales Event mit sehr familiärem Charakter. Man zahlt etwa 5 Dollar Eintritt und dann kann man gemütlich herumschlendern. Es gibt unzählige Foodtrucks und Stände, die Festwiese hat eine große überdachte Tribüne und zum Einheizen spielt eine klasse Band. An einem der Stände holt sich Cordu einen Crèpe und siehe da, Deutsche, die den Stand betreiben - die Welt ist ein Dorf, denn die kommen sogar aus Hessen und sind mit ihren zwei inzwischen erwachsenen Töchtern nach Neuseeland ausgewandert. Wir quatschen etwas, die Leute müssen ja auch noch arbeiten, und schlendern weiter.

Nur der Nightglow bleibt letztlich ein Reinfall, denn das Wetter spielt nicht mit. Es ist zwar wunderschön, aber einfach zu windig und damit zu gefährlich, die Ballons zu befüllen - schade.

Wairarapa Balloon Festival
Klasse Mucke
Wairarapa Balloon Festival
Das wäre ihr Preis gewesen :)

Unglaublich, was wir schon wieder alles gesehen haben. Das reicht normalerweise für zwei Urlaube, auch an Eindrücken. Und dabei haben wir bisher "nur" Teile der Nordinsel besucht und etwa die Hälfte der Reise hinter uns. Da wird man schon manchmal nachdenklich und sehr dankbar, dass wir das Glück haben, diese Reisen unternehmen zu können. Denn, wie schon so oft betont, wird uns die Erinnerungen niemand mehr nehmen können.

Heute geht es also weiter auf die Südinsel. Dazu nehmen wir die Fähre, die für uns aber keine solche ist, denn die Mietwagenfirmen erlauben keine Mitnahme von Mietwagen aufs Schiff. Vielmehr gibt man seinen Mietwagen am Terminal in Wellington ab (einfach auf einen eingezeichneten Parkplatz stellen und Schlüssel einwerfen) und übernimmt dann in Picton auf der anderen Seite des Marlborough Sound einen neuen Mietwagen. Das hat bei uns auch einwandfrei geklappt.

Wir haben erneut "Glück" mit dem Wetter, denn es regnet in Strömen - wann wenn nicht heute passt uns das am Besten. Einziger Nachteil, Cordu kann beim besten Willen nicht draußen an Deck für die Dauer der Überfahrt verweilen. Wir suchen uns also einen Platz weit oben im Schiff und so übersteht sie die 3,5 Stunden ganz gut.

In Picton angekommen regnet es immer noch heftig, aber das soll uns egal sein, denn wir fahren noch 2 Stunden zu unserem Hotel und lassen ansonsten heute den lieben Gott einen guten Mann sein. Da wir die frühe Fähre genommen haben, sind wir auch schon mittags in Picton und haben noch Zeit für ein Mittagessen unterwegs. Das Ziel war, nicht im Dunkeln im Hotel anzukommen - Ziel erreicht!

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