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Abu Simbel
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Heute gibt man uns eine halbe Stunde länger - 6:30 Uhr. Es fällt uns trotzdem schwer. Unser erster Ausflug führt uns zum Doppeltempel von Kom Ombo. Unser Reiseführer Mohamed scheint von seinem Kollegen Hassan eine Art Standpauke bekommen zu haben. Jedenfalls ist die Führung heute viel lockerer und somit auch viel spannender. Anschließend geht es weiter nach Assuan. Dort besichtigen wir zunächst den sogenannten unvollendeten Obelisken - entbehrlich. Danach erfolgt die nächste Verkaufspräsentation, diesmal zum Thema Papyrus. Erstaunlicherweise ist dies wirklich spannend und wir erwerben auch ein entsprechendes Bild. Die Verkaufsräume erinnern hier eher an eine geschmackvolle Galerie. Auch der Stopp am Assuan-Staudamm ist nicht zwingend sehenswert. Die Informationen über die gigantischen Ausmaße sowie die positiven und negativen Auswirkungen des Projektes sind zwar durchaus interessant aber zu sehen gibt es eigentlich nichts. Unser letzter Anlaufpunkt für heute ist dafür ein echtes Highlight - der Philae-Tempel auf einer erhöht gelegenen Insel. Dieser malerisch gelegene und nur mit dem Boot zu erreichende Tempel wurde vor den Fluten des Nasser-Sees gerettet. Diese 80 Millionen US$ teure Aktion verlief wie folgt:

Zunächst wurde um den bereits in den Fluten des Nasser-Sees versunkenen Tempel ein Stahlgerüst gebaut. Dann wurde das komplette Wasser innerhalb dieses Stahlgerüstes abgepumpt und der Tempel zum Trocknen freigelegt. Jetzt folgt Anzeichnen, Nummerieren und Fotografieren des gesamten Tempels. Zum Schluss wird der Tempel in ca. 40.000 Teile zersägt und auf einer höher gelegenen Insel mit einer maximalen Abweichung von 2 mm wieder aufgebaut. Die Bauzeit hierfür betrug 2 1/2 Jahre. Die Kosten teilten sich die USA, die UN und Ägypten. 

Doppeltempel von Kom Ombo
Doppeltempel von Kom Ombo
Doppeltempel von Kom Ombo
Doppeltempel von Kom Ombo
Doppeltempel von Kom Ombo
Doppeltempel von Kom Ombo
Feluke

Mit dem Pegelstand des Nils stiegen und veränderten sich über Jahrtausende die Ernteerträge. In manchen Jahren blieb die Flut aus und Dürrezeiten waren die Folge. Oder aber gewaltige Wassermengen überschwemmten die Felder. Ende des 19. Jahrhunderts greift der Mensch regulierend in diesen unregelmäßigen Kreislauf ein. Die Briten, als damalige Kolonialmacht in Ägypten, bauen eine erste Staumauer in Assuan. Etwa 60 Jahre später beginnen die Arbeiten am Assuan-Staudamm. Es entsteht ein monumentales Bauwerk, das den Bauern fortan eine ganzjährige Bewässerung ermöglicht und sie vor Überschwemmungen schützt. Außerdem kann die Region jetzt durch Turbinen mit Elektrizität versorgt werden.

Assuan Staudamm
Assuan Staudamm
Unvollendeter Obelisk
Was will uns der Ägypter damit sagen?
Philae Tempel
Philae Tempel
Philae Tempel
Philae Tempel
Philae Tempel
Philae Tempel

Wieder auf dem Schiff haben wir nicht einmal genügend Zeit, um zu Duschen vor dem Abendessen. Also nach dem Essen auf die Schnelle Duschen und um 19:30 Uhr geht es mit Kutschen in die Stadt. Die Pferde sehen teilweise derart schlimm aus, dass einem die Tränen kommen können. Erster Stopp ist eine Moschee, die wir auch von innen besichtigen können. Sie ist viel schlichter, als ich mir das vorgestellt habe. Danach geht es zu einem orientalischen Basar. Ein buntes Treiben, wie man es zuvor noch nicht gesehen hat. Erst jetzt, wo die Sonne untergegangen ist, kommen alle Ägypter aus ihren Löchern gekrochen - die machen es richtig. Zum Abschluss des Tages wird noch eine Wasserpfeife geraucht, bevor wir todmüde ins Bett fallen.

Moschee
Moschee
Moschee
Basar
Basar
Basar
Basar
Shisha - wer hat's erfunden?
Wasserpfeife

3:30 Uhr - neuer Rekord. Wir wollen heute zu unserem fakultativen Ausflug nach Abu Simbel. Ausgerechnet heute erwischt es mich dann doch mit Durchfall. Ich muss mir von Mohamed eine Tablette geben lassen. So geht's einigermaßen. Nach Abu Simbel geht es mit dem Flugzeug - Boing 707 für 30 Minuten Flug. Wir erreichen den Felsentempel um 7:00 Uhr. Die Temperatur ist noch sehr angenehm und hier am Nasser-See weht ein leichter Wind. Dieser Tempel wurde genauso umgesetzt und vor den Fluten des Nasser-Sees gerettet, wie der Philae-Tempel. 

Der große Felsentempel von Abu Simbel beeindruckt mit seinen vier riesigen Sitzstatuen des Pharao. Jede dieser Statuen ist 20 Meter hoch. Eine war schon im Altertum durch ein Erbeben stark zerstört worden. Die Figuren schauen in Richtung Osten, dorthin, wo die Sonne aufgeht. An den Sockeln der Throne sind Reliefbilder von Nilgöttern und Gefangenen eingemeißelt. Im Innern des Tempels erwartet uns eine große Halle mit acht Pfeilern des Totengottes Osiris. An der Decke sind schwebende Geier aufgemalt. Die Wandbilder in den Seitenflügeln hinter den Pfeilern erzählen von den zahlreichen Kriegen und Schlachten, die der Pharao Ramses geführt hatte. Er zog gegen die Libyer, Nubier, Syrer und Hethiter zu Felde. Die Hethiter waren ein Volk, das damals auf dem Gebiet der heutigen Türkei lebte. Sie waren sehr mächtig und hatten ein großes Heer. Ramses und der Hethiterkönig waren bei der syrischen Stadt Kadesch in eine große Schlacht verwickelt. Die Schlacht endete unentschieden. Doch hier, im Tempel von Abu Simbel, wird uns von einem großen Sieg erzählt.

Am Nachmittag steht noch eine Feluken-Fahrt an. Leider gibt es fast keinen Wind, so dass die Männer zum Ruder greifen müssen, um uns wieder zurück zu unserem Schiff zu bringen. 

Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel
Abu Simbel

Hiermit geht der Teil der Nil-Kreuzfahrt langsam zu Ende. Jetzt heißt es Koffer packen und auf die Fahrt nach Hurghada vorbereiten. Hierzu geht es im Konvoi von Bussen durch die Wüste - eskortiert und damit bewacht durch das Militär. Ein mulmiges Gefühl. Was uns in dieser ersten Woche immer wieder aufgefallen ist, ist, dass die Ägypter alle unheimlich freundliche Menschen sind. Wir hatten auch das Gefühl, dass das von Herzen kommt und nicht für den Tourismus gespielt wird. Ein Beispiel dafür erleben wir bei der Rückkehr in unsere Kabine. Das Personal hat aus unseren Klamotten, Handtüchern und Kissen einen Menschen gebastelt und aufs Bett gesetzt. Cordu hat sich fast zu Tode erschrocken. Anschließend haben wir gemeinsam mit dem Personal herzlich gelacht.

Feluke
Auf der Feluke
Auf der Feluke
Am Nil
Am Nil
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