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Puente Romano

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Granada
Provinz Cordoba
Sevilla

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Cordoba hat uns von den besuchten Städten mit Abstand am Besten gefallen. Im Vergleich zu den anderen Städten ist Cordoba eher dörflich überschaubar. Es gibt eine schöne, verwinkelte Altstadt mit netten Restaurants, viele kleine Kunsthandwerksläden, die Atmosphäre ist relaxed und die kunst- und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten fehlen natürlich auch nicht. Wie in den meisten größeren Städten gibt es auch hier den Hop-on-Hop-off-Bus, nur dass er in der Altstadt als Minibus verkehrt - charming!

Übernachtet haben wir im Sercotel Cordoba Delicias, einem neuen Kasten deutlich außerhalb der Stadt, aber auch hier war die Busanbindung sehr gut und somit für uns alles in Ordnung.

Auf dem Weg von Granada nach Cordoba haben wir allerdings zunächst noch eine weitere UNESCO-Welterbestätte besichtigt, die sogenannten Dolmen von Menga. Hierbei handelt es sich um ein Galeriegrab (Hügelgrab) aus der Mitte des 3. Jahrtausend vor Christus. Es zählt zu den bedeutendsten Megalithbauten Europas. Das Grab hat einen Durchmesser von 25 m, ist 4 m hoch und besteht aus 32 Megalithen. Zur Megalithkultur – mega (groß) und lithos (Stein) – rechnet man Kulturen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Die Dolmen von Menga stammen allerdings vermutlich aus der Kupferzeit.

Dolmen de Menga
Dolmen de Menga
Dolmen de Menga
Dolmen de Menga

Wie oben beschrieben, ist Cordobas Altstadt sehr schön mit ihren verwinkelten Gassen und Läden sowie den alten Häusern aus der Zeit der Mauren, die man auch besichtigen kann. Das spiegelt sich auch darin wieder, dass Cordobas historisches Zentrum seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Hinzu kommt seit 1984 die Mezquita-Kathedrale im Stadtzentrum, seit 2012 die Patios von Córdoba, schön geschmückte Hinterhöfe bzw. das zugehörige Festival als immaterielles Kulturerbe und seit 2018 schließlich die Ausgrabungsstätte Medina Azahara vor den Toren der Stadt. Cordoba verfügt somit in Andalusien alleine über 4 UNESCO-Welterbestätten.

Puerta del Puente
Puente Romano
Calleja de las Flores
Cordoba
Museo Taurino Municipal de Córdoba
Plaza Puerta Del Rincón

Eines dieser Häuser, die man besichtigen kann, ist die Casa Andalusí. Es liegt inmitten des Judenviertels von Córdoba, neben der Synagoge und wurde 1997 eröffnet. Nach einer sorgfältigen Restaurierung wurde das Erbe vorheriger Generationen voller Symbole und Bedeutungen wieder dem Publikum zugänglich gemacht. Dieses Museumshaus ist ein wunderschöner, charmanter Ort, der uns in die Zeit der Kalifen transportiert. Im Inneren empfängt ein gemütlicher und frischer Innenhof die Besucher mit dem angenehmen Plätschern des Wassers der Brunnen und grünen Pflanzen. In ihm findet man auch das Papiermuseum, ein interessanter Überblick über den Herstellungsprozess dieses Materials zu Zeiten der Kalifen Córdobas. 

La Casa Andalusi
La Casa Andalusi
La Casa Andalusi

Ein weiteres dieser "Häuser" ist der Palacio de Viana. Der Palacio de Viana ist ein traditionelles andalusisches Herrenhaus und wegen der insgesamt zwölf wunderschönen Patios, über die es verfügt, in der Stadt auch als Patio-Museum (Museo de los Patios) bekannt. Die Patios sind reich verziert und bepflanzt und bereits für sich genommen einen Besuch wert. Man kann zwar auch den Palast an sich besichtigen, aber nur im Rahmen einer Führung und die gab es nur in Spanisch, daher haben wir darauf verzichtet.

Palacio de Viana
Palacio de Viana
Palacio de Viana

Im Herzen der Stadt liegt die "Hauptattraktion" Cordobas, die Mezquita. Die Moschee-Kathedrale von Córdoba wurde im 8. Jahrhundert unter dem Auftrag von Emir Abd ar-Rahman I. auf den Überresten einer westgotischen christlichen Kirche (der Basilika San Vicente Mártir) erbaut. Der Emir wollte, dass Córdoba Byzanz und Bagdad in Wissenschaft, Kultur und Kunst in den Schatten stellt, von wo aus der Sultan nach dem Sturz seiner Familie in Damaskus hatte fliehen müssen.

1236 wurde die Moschee eine christliche Kirche, als Córdoba von Fernando III. von Kastilien erobert wurde. Die Christen beschlossen, die Moschee zu erhalten, anstatt sie zu zerstören, und ihre Schönheit durch den Beitrag neuer Räume und Denkmäler zu verbessern.

Während der Renaissance fügte König Karl V. der Moschee ein für eine Kathedrale typisches Kirchenschiff, den Capilla Mayor, hinzu. Er würde es jedoch später bereuen. Als er sich mit denen beriet, die um Erlaubnis gebeten hatten, die Arbeit auszuführen, sagte er: „Sie haben etwas Einzigartiges genommen und es in etwas Hässliches verwandelt.“

Die Mezquita fotografisch auch nur einigermaßen einzufangen, um den Besuch dort zu "dokumentieren" war für mich nahezu unmöglich. Zu groß sind die Dimensionen, zu stark die Kontraste und Lichteinfälle und zu prächtig die Details, als dass das gut gelingen kann.  

Mezquita von Cordoba
Mezquita von Cordoba
Mezquita von Cordoba

Die Gründungsmoschee umfasste nur ungefähr ein Viertel der jetzigen Fläche. Die wunderschönen Doppelbögen, für die die Mezquita heute unter anderem weltberühmt ist, wurden aber von Anfang an in die Moschee integriert.

Dank des Reichtums der Stadt begann Abd ar-Rahman II. (Abderramán II), Urenkel und vierter Emir von Córdoba, 833 mit der Erweiterung der Mezquita. Diese dauerte ungefähr bis zum Jahr 846 und beinhaltete in erster Linie eine Verlängerung des Gebetsraumes um acht Schiffe. Außerdem wurde der Hof der Moschee vergrößert.

Im Jahr 929 wurde das Kalifat von Córdoba ausgerufen. Unter der Herrschaft von al-Hakam II. (Alhakén II), dem zweiten Kalifen, wurde die Mezquita von 962 bis 966 erneut ausgebaut. Er ließ 12 neue Abschnitte hinzufügen, was für einen länglichen Grundriss sorgte. Dadurch wurden der Mihrab (Gebetsnische, welche die Gebetsrichtung anzeigt) und die Maqsura (vergitterte Loge für den Herrscher an der Hauptwand der Moschee) in den Mittelpunkt des Bauwerkes gestellt.

991 erfolgte die letzte Vergrößerung der Mezquita. Kalif Almansor (Almanzor) ließ acht neue Schiffe nach Osten errichten. Dadurch entstand ein rechteckiges Gelände. Auch der Innenhof der Moschee (heute Patio de los Naranjos) wurde um die gleiche Größe erweitert. Nach Abschluss der Bautätigkeiten verzeichnete die Mezquita im Jahr 1009 eine Länge von 175 Metern und eine Breite von 130 Metern.

1236 fiel die Stadt im Zuge der Reconquista wieder zurück an die Katholiken. Diese wandelten natürlich die Mezquita sofort in eine christliche Kirche um. Glücklicherweise wird die Moschee in der Folgezeit nicht zerstört, sondern nur in Teilen umgestaltet.

Ein paar Bilder aus der wirklich schönen Stadt Cordoba runden unseren Aufenthalt hier ab.

Cordoba
Cordoba
Cordoba
Cordoba
Cordoba
Cordoba
Cordoba
Mezquita von Cordoba
Cordoba

Auf unserer Weiterreise nach Sevilla besuchen wir noch das 25 Kilometer von Cordoba entfernt gelegene Castillo de Almodóvar del Río. Das heutige Kastell hat seine Ursprünge in der römischen Zeit. An gleicher Stelle befand sich zuvor eine bereits im Jahre 760 von den Arabern errichtete Burganlage. Im Jahre 1240, zur Zeit der Herrschaft Ferdinands III., fiel die Burg an die Christen. Sie wurde unter Pedro I. und Enrique II. zu einer königlichen Residenz ausgebaut. Zu späterer Zeit fiel sie an den Ritterorden von Calatrava und wiederum später an den Santiago-Orden. Die umfassende Restaurierung des Castillo de Almodóvar begann im Jahr 1903 auf Veranlassung des damaligen Eigentümers, Graf Conde de Torralva. Die Arbeiten dauerten bis zum Beginn des spanischen Bürgerkriegs im Jahre 1936. Dem großen Aufwand, der bei der Restaurierung betrieben wurde, verdankt man den beeindruckend guten Zustand der mächtigen Festung.

Castillo de Almodóvar del Río

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