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Karoo
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Die Kleine Karoo ist eine breite, langgestreckte Ebene. Sie wird im Norden von den Swartberg Höhenzügen und im Süden von den Langeberg und Outeniqua Bergen begrenzt. Ziel vieler Reisender ist die Stadt Oudtshoorn. Zum einen kann man hier eine Straussenfarm besichtigen, zum anderen gibt es in unmittelbarer Nähe die Cango Caves. Das sind auch unsere beiden Ziele in dieser Gegend.
Bei den Cango Caves handelt es sich um Tropfsteinhöhlen mit gewaltigen Kammern und emporragenden Formationen in einem Kalksteinmassiv.
Die Cango Caves bestehen aus drei Abschnitten (Cango 1, 2 und 3) mit einer Gesamtlänge von über vier Kilometern. Die erste und größte Kammer ist etwa 90 Meter lang, 50 Meter breit und bis zu 18 Meter hoch. Der schmalste Abschnitt („Letterbox“ genannt) hat einen Abstand von 60 cm von der Decke bis zum Boden und ist ca. 5 Meter lang.
Alle Höhlen enthalten umfangreiche Tropfstein-Formationen von beeindruckender Größe. Die Abschnitte Cango 2 und 3 sind geschützt und nicht öffentlich zugänglich.






Gegen Ende des 19. Jahrhunderts profitierte Oudtshoorn wie keine andere Stadt der Welt von einer Mode, die auf die Art-Nouveau-Bewegung zurückging (Art-Nouveau-Bewegung= Mode aus Straußenfedern). Auf dem Höhepunkt des Federhandels war die Handelsaktivität in Oudtshoorn sehr stark. Aus diesem Grund zogen daher über 300 ursprünglich aus Littauen emigrierte jüdische Familien in die Stadt, die damals auch den Beinamen "Little Jerusalem" trug. 1913 waren Straußenfedern nach Gold, Diamanten und Wolle, der wichtigste Exportschlager in dieser Zeit. 77.600 Strauße die 1913 verkauft wurden, brachten durch den Export der Federn 3.000.000,- englische Pfund ein. Verkauft wurden weltweit in diesem Jahr ca. 450.000 kg Federn. Ein Lehrer erhielt, mal zum Vergleich, ein Gehalt von 100,- Pfund für ein Jahr! Jedoch veränderte sich die Lage durch den ersten Weltkrieg rasch. Durch die neuen und schnelleren Automodelle der Automobilindustrie änderte sich auch die Hutmode. Man baute nun Autos mit Verdeck! Da waren die pompösen Hüte der Damenwelt unpraktisch und so verschwand diese Mode fast völlig. Viele der jüdischen Familien verließen in dieser Zeit die Gegend wieder, nachdem der Federhandel zusammengebrochen war .
Heute wird der Strauss hier touristisch vermarktet und als Fleischlieferant genutzt.


Auch wenn die Geschichte der Straussenbarone durchaus interessant ist, fanden wir die Vermarktung und die Haltung der Tiere erbärmlich und würden diesen Ausflug auch Niemandem empfehlen. Der Höhepunkt der Vermarktung ist es, dass Touristen auf den Straussen reiten dürfen, die dies sichtlich unangenehm finden und von den Angestellten dazu rabiat gezwungen werden müssen - nichts für uns.