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Ponte de 25 Abril
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Lissabon
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Heute wollen wir mal die Innenstadt verlassen und auf die andere Seite des Tejo fahren, um dort die Christusstatue zu besichtigen und weitere tolle Ausblicke zu genießen. Das Wetter ist im Gegensatz zu gestern sensationell, strahlend blauer Himmel und damit perfekte Sicht. Außerdem ist es auf einmal auch richtig warm - da kann man sehen, welche Kraft die Sonne hier im Süden auch zu dieser Jahreszeit bereits hat.

Am einfachsten kommt man zur Christusstatue mit der Personenfähre. Dafür gibt es verschiedene Abfahrtstellen, die Fahrtzeit ist recht kurz und man kann schon vom Boot aus ein paar nette Fotos machen. Wir fahren von Cais do Sodre nach Cacilhas. Dadurch, dass die Fähre klassisch von Pendlern genutzt wird, fährt sie recht häufig und ist auch nicht teuer. Vom Anleger auf der anderen Seite des Tejo nimmt man dann einfach einen Bus bis zur Endhaltestelle direkt vor der Statue.

Beginnen wollen wir den Tag aber wieder am Praça do Comércio (wie immer) und natürlich wiederholen wir bei dem schönen Wetter auch nochmal das Fotografieren - schade nur, dass derzeit so viele Baukräne den Blick stören. Zum Fähranleger laufen wir dann so ca. 20 Minuten entlang des Tejo, was bei dem Wetter eine reine Freude ist - sogar mit unseren Knien 😂.

Praça do Comércio
Praça do Comércio
Kunst

Die Christusstatue in Lissabon (Cristo Rei) ist gewissermaßen der kleine Bruder vom brasilianischen Cristo Redentor auf dem Berg Corcovado in Rio. Letzterer weckte im Lissabonner Erzbischof Manuel Goncalves Cerejeira den Wunsch, eine Kopie in seiner eigenen Stadt errichten zu lassen. Der kirchliche Würdenträger hatte Rio de Janeiro im Jahre 1934 besichtigt. Die Statue des Cristo Redentor war zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt und somit noch ganz neu. Als 1940 der Zweite Weltkrieg ausbrach, versprachen die portugiesischen Bischöfe bei einer Versammlung in Fátima den Bau der Statue, wenn Lissabon während des Krieges keinen Schaden nimmt. Ihre Bitten wurden erhört - die Hauptstadt blieb vom Kriegsgeschehen unberührt und die Bischöfe lösten schließlich ihr Versprechen ein. Die gesamte Bauzeit des Cristo Rei dauerte von 1949 bis 1959. Der Tag der offiziellen Einweihung fiel auf den 17. Mai 1959, an dem parallel der Pfingstsonntag feierlich begangen wurde.

 

Die Christusstatue in Rio de Janeiro, Brasilien ist mit 30 Metern Höhe nur 2 Meter höher, als die in Lissabon. Dafür steht die Statue in Rio de Janeiro nur auf einem 8 Meter hohen, in Lissabon auf einem 75 Meter hohen Sockel. Um genau zu sein, befindet sich die Statue auch nicht in Lissabon, sondern in Almada, dem Ort auf der anderen Seite des Tejo.

Christo Rei
Ponte de 25 Abril
Lissabon
Jungfrau Maria
Christo Rei
Christo Rei
Lissabon

Auch wenn man schon vom Fuße des Sockels (kostenlos) einen tollen Blick genießen kann, so geht es auf Wunsch noch höher hinauf. Für 6 Euro kann man mit dem Aufzug bis zum Fuß der 28 Meter hohen Statue selbst fahren. Von hier oben ist der Ausblick nochmal atemberaubender, auch wenn man natürlich "nur" das Gleiche sieht. Insbesondere kann man quasi die komplette Ponte de 25 Abril einsehen. 

 Der Brückenzug ist insgesamt 3,2 Kilometer lang und beginnt schon über Lissabon. Die eigentliche Hängebrücke über den Fluss Tejo ist 2.278 Meter lang. Oft wird die Ponte de 25 Abril mit der Golden Gate Bridge in San Francisco verglichen. Und ein kleines bisschen geht der Vergleich in die richtige Richtung, denn gebaut wurde die Hängebrücke von der American Bridge Company, welche auch die San Francisco–Oakland Bay Bridge errichtete und der Stahl zum Bau der Tejo-Brücke wurde aus den USA importiert.

Schon im späten 19. Jahrhundert stellte man Überlegungen an, den Tejo, der Lissabon von seinen Vororten im Süden trennte, mit einer Brücke zu überqueren. Nach langen Planungen konnte mit dem Bau der Brücke im Jahr 1962 begonnen werden, die nahe des Cristo-Rei in Almada das Ufer erreichen sollte. 45 Monate später wurde die Hängebrücke unter dem Namen Salazar-Brücke eingeweiht. Keine 10 Jahre später wurde sie nach der Nelkenrevolution 1974 umgetauft zur Ponte de 25 Abril.

Ponte de 25 Abril
Almada
Christo Rei
75 Meter Höhenunterschied
Verwaltungsgebäude

Für diesen Ausflug kann man etwa einen halben Tag einplanen und somit haben wir noch den Nachmittag Zeit, um in Lissabon (endlich) mal mit der Linie 28, der berühmtesten aller Straßenbahnen der Stadt zu fahren. Es ist späterer Nachmittag und das Gros der Touristen ist schon weg. Wir starten die Fahrt an der ersten Haltestelle, denn man darf nicht in der Straßenbahn sitzen bleiben und beliebig viele "Rundfahrten" machen. Mit etwas Geduld und Geschick gelingt es uns so, als eine der ersten Gäste in die Tram einzusteigen und Plätze am Fenster zu ergattern.

Die Straßenbahnlinie 28 verbindet in Lissabon Martim Moniz mit Campo Ourique und fährt dabei durch die beliebten Touristenviertel Graca, Alfama, Baixa und Estrela. Auf der Strecke werden die alten Remodelado-Bahnen eingesetzt, die noch immer mit Originalteilen aus den 1930er Jahren ausgestattet sind, beispielsweise poliertes Holz im Inneren der Bahnen, Zifferblätter aus Messing und die fröhlich gelbe Farbe. In wohl jeder anderen Stadt stünden solch alte Straßenbahnen längst im Museum, in Lissabon sind sie noch immer wichtiger Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrsnetztes.

Linie 28
Steil
Altstadt-Flair

Die Linie 28 fährt unter anderem auch an der Kathedrale Sé Patriarcal vorbei und sorgt so für Postkarten-Fotos. Die Kathedrale ist die älteste Kirche und die Hauptkirche der Stadt Lissabon. Gleichzeitig ist sie die Kathedrale des Patriarchats, d.h. der Erzbischöfe von Lissabon und sie ist der bedeutendste Sakralbau des gesamten Landes. Nach der Vertreibung der Mauren begann König Alfonso der Eroberer - er war der erste König von Portugal – im Jahr 1147 mit der Errichtung des Gotteshauses an der Stelle einer arabischen Moschee. Somit wurde das Gotteshaus zum Symbol der Rückeroberung durch die Christen. Die Kirche wurde ursprünglich im romanischen Stil erbaut, wurde mehrmals durch schwere Erdbeben beschädigt und in der Folge mehrfach umgebaut. Bei den zahlreichen Umgestaltungen drängte sich der gotische Stil in den Vordergrund. Viele Herrscher wollten sich durch ihre Umgestaltung der Kirche verewigen. Darum findet man an der Außenfassade und im Innenraum Elemente aus dem romanischen und gotischen Stil (Altarraum, Chor), aus dem Barock (Deckenbemalung) und der Renaissance. Im 13. Jahrhundert wurde ein Kreuzgang am östlichen Teil der Kirche angebaut. 1380 entstand die Westfassade im romanischen Stil. Im 18. Jahrhundert wurden den Türmen Spitzen im Barock-Stil aufgesetzt. Diese wurden im 20. Jahrhundert wieder entfernt und durch Zinnen ersetzt, um der Fassade einen einheitlichen romanischen Stil zu verleihen.

Kathedrale Sé Patriarcal
Platz vor der Kathedrale
Kathedrale Sé Patriarcal
Kathedrale Sé Patriarcal
Kathedrale Sé Patriarcal
Kathedrale Sé Patriarcal
Linie 28

Haltestellen der Straßenbahn 28

  • Martim Moniz

  • R. Palma

  • Igreja Anjos

  • R. Maria Andrade

  • R. Maria Fonte

  • R. Angelina Vidal

  • Sapadores

  • R. Graça

  • Graça

  • Voz Operário

  • Cç. S. Vicente

  • R. Escolas Gerais

  • Lg. Portas Sol

  • Miradouro Sta. Luzia

  • Limoeiro

  • R. Conceição

  • Lg. Academia Nacional Belas Artes

  • R. Vitor Cordon / R. Serpa Pinto

  • Chiado

  • Pç. Luis Camões (B. Alto)

  • Calhariz (Bica)

  • Sta. Catarina

  • Cç. Combro

  • R. Poiais S. Bento

  • R. S. Bento / Cç. Estrela

  • Cç. Estrela / R. Borges Carneiro

  • Cç. Estrela / R. Dr. Teófilo Braga

  • Estrela (Basílica)

  • Estrela – R. Domingos Sequeira

  • R. Domingos Sequeira

  • R. Saraiva Carvalho

  • Igreja Sto. Condestável (C. Ourique)

  • Campo Ourique (Prazeres)

Der Charme von Ölsardinen
Straßenbahn
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